Sprachgestützte Pflegedokumentation

Einfach aufnehmen, anstatt zu tippen: Per Smartphone oder Tablet lassen sich Daten zu pflegebedürftigen Personen einfach einsprechen. Andere Softwareangebote entlasten Pflegeeinrichtungen bei Planung oder Verwaltung. Wir untersuchen die Umsetzung und bewerten die Potenziale der verschiedenen Lösungen für die Pflegepraxis.

Bewertung digitaler Pflegesoftware im Alltag

Viele Einrichtungen der Langzeitpflege nutzen bereits digitale Software als eine zentrale Technologie zur Unterstützung von Pflege-, Planungs-, Dokumentations- und Verwaltungsprozessen. Um herauszufinden, ob die digitalen Angebote in der täglichen Praxis tatsächlich hilfreich sind, führt das Kompetenzzentrum Digitalisierung und Pflege systematische Analysen und Bewertungen der Potenziale durch. Neben konkreten Praxiserfahrungen vom Pflegepersonal umfassen unsere Untersuchungen wissenschaftliche Erkenntnisse aus Literatur, Forschungs- sowie Praxisprojekten. Unser Anliegen: Wir konzentrieren uns auf digitale Anwendungen mit nachgewiesenem Mehrwert und leiten Hinweise auf Gelingensfaktoren sowie Hürden für die Umsetzung in der Praxis ab. Diese stellen wir auf unserer Internetseite zur Verfügung.

Auch die Bertelsmann-Stiftung hat in ihrer Studie „Arbeitsentlastung durch Pflegesoftware“ untersucht, unter welchen Voraussetzungen eine nachhaltige Entlastung im Pflegealltag gelingen kann.

Unser erster Fokus: Was kann sprachgestützte Pflegedokumentation?

Die Pflegedokumentation hat eine wichtige Bedeutung im Pflegeprozess und bildet unter anderem die Grundlage für Maßnahmen der Qualitätssicherung sowie für die Evaluation pflegerischer Maßnahmen. Die handschriftliche Erfassung der entsprechenden Informationen mit Stift und Papier kann jedoch aufwändig und zeitintensiv sein. Der Einsatz technischer Unterstützung eröffnet die Möglichkeit, Dokumentationsprozesse zu digitalisieren, mit dem Ziel diese effizienter zu gestalten. Damit verbindet sich die Erwartung, auch zu einer Entlastung der Pflegekräfte beizutragen.

Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von digitalen Anwendungen für eine sprachgestützte Pflegedokumentation.

Dabei handelt es sich um Apps, über die Pflegepersonal unterwegs per Smartphone oder Tablet Daten zu den Pflegebedürftigen einsprechen kann. Je nach Integration in die Primärsoftware können die mündlich eingesprochenen Informationen dann durch die Künstliche Intelligenz (KI) in Text oder Zahlen umgewandelt automatisiert in Pflegeberichte eingefügt werden. Auf der Grundlage der eingesprochenen Inhalte werden z. B. Trinkprotokolle oder Einträge zu Vitaldaten generiert.

Besonders praktisch: Dialekte und Akzente werden durch die Software ebenfalls verarbeitet. Eine automatische Zeichensetzung und Grammatikkorrektur kann ebenso erfolgen. So kann auch nicht muttersprachliches Pflegepersonal bei der Dokumentation unterstützt werden. Je nach Wunsch der Einrichtung können die Daten auch automatisch in die digitalen Behandlungsakten der Pflegepersonen übertragen werden.

Ausblick auf Entlastung

Das Kompetenzzentrum Digitalisierung und Pflege hat den Auftrag, die Potenziale von digitalen Lösungen im Bereich der ambulanten und stationären Langzeitpflege regelmäßig zu analysieren und zu bewerten. Ein erster Fokus liegt hierbei auf den Anwendungen für eine sprachgestützte Pflegedokumentation. Erste Zwischenauswertungen unserer Analysen unterstreichen das Potenzial der digitalen Lösung für Pflegekräfte bei den Dokumentationsaufgaben. Unsere Ergebnisse stellen wir in der zweiten Jahreshälfte 2025 auf dieser Seite für Sie zur Verfügung.

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