KIM in der Praxis

Mit KIM können Sie wichtige Dokumente schnell und sicher versenden. Auf dieser Seite geben wir Ihnen einen Überblick, welche weiteren Vorteile KIM bietet, wie Sie den Dienst praktisch in Ihrer Einrichtung nutzen und wie viele KIM-Adressen für Ihre Einrichtung sinnvoll sind.

Die folgenden Beispiele zeigen, bei welchen Anlässen Sie KIM konkret in der Praxis nutzen können.

Mitteilung des Gesundheitszustands: Wenn Sie die behandelnde Arztpraxis über den Gesundheitszustand der pflegebedürftigen Person informieren möchten, können Sie über KIM eine Textnachricht schreiben. Sie können Ihrer Nachricht Dateien anhängen, beispielsweise Sturzprotokolle, Pflegeberichte oder Vitaldaten. Tipp: Prüfen Sie, ob Sie in Ihrem Primärsystem Vorlagen für Textnachrichten einrichten können. Das macht Ihnen die Mitteilung wiederkehrender Ereignisse wie Krankenhauseinweisungen einfacher.

Mitteilung des Medikamentenbestands und Medikamentenbestellung: Wurden Sie z.B. im Rahmen der Heimversorgung von einer pflegebedürftigen Person mit der Übernahme des Medikamentenmanagements beauftragt? Dann können Sie die Arztpraxis per KIM über den aktuellen Medikamentenbestand informieren. Die Arztpraxis kann Ihnen dann einen E-Rezept-Token als Dateianhang übermitteln, den sie anschließend an eine Apotheke weiterleiten können.

Mitteilungen über auslaufende Verordnungen versenden: Sie möchten die Arztpraxis informieren, dass zum Beispiel eine Verordnung für häusliche Krankenpflege zu Ende geht? Auch das können Sie per KIM erledigen.

Der Kommunikationsprozess mit und ohne KIM

Mit der folgenden Gegenüberstellung möchten wir Ihnen veranschaulichen, inwiefern sich der analoge Kommunikationsprozess via Fax vom digitalen Kommunikationsprozess via KIM unterscheidet:

Digitaler Kommunikationsprozess via KIM

Vorbereitung

Abruf der Kontaktdaten aus dem TI-Verzeichnis

Ausfüllen der KIM-Vorlage

Einfügen von Datei-Anhängen aus dem Primärsystem

KIM-Versand

Versand via Mausklick

Automatische Signatur, Verschlüsselung und gesicherte Übertragung über die TI

Dokumentation

Sicherung und Nachverfolgung des Kommunikationsverlaufs im Primärsystem

Vorteile auf einen Blick

  1. Digitales Adressbuch
  2. Schnellere Abstimmungsprozesse
  3. Ressourceneinsparung
  4. Keine Medienbrüche
  5. Verschlüsselte Kommunikation

Das Schaubild basiert auf realen praktischen Erfahrungen. Wie erfolgreich sich der digitale Kommunikationsprozess jeweils individuell umsetzen lässt, hängt von verschiedenen Faktoren ab: z.B. von der freiwilligen Mitwirkung der ärztlichen Personen, des Funktionsumfangs der Praxissoftware – oder von der Form und Qualität, mit der der KIM-Dienst in das Primärsystem umgesetzt wurde (Als Primärsystem wird die in der Pflegeeinrichtung genutzte Pflegedokumentationssoftware bezeichnet).

Sie möchten mehr über die Anwendung von KIM in der Praxis erfahren? Im Kurzinterview schildert Herr Nimrich, Projektleiter bei der Evangelisches Johannesstift Altenhilfe gGmbH seine Erfahrungen mit KIM in der Langzeitpflege. Im weiteren Projekt Docs and Care tauschten ambulante Pflegedienste sowie Ärztinnen und Ärzte Vitaldaten und bundeseinheitliche Medikationspläne (BMP) über KIM aus.

KIM & E-Rezept

Weniger Bürokratie, mehr Zeit für die Versorgung: Das E-Rezept erleichtert die Abläufe in Pflegeeinrichtungen. Von den Vorteilen des E-Rezepts können Pflegekräfte erst in der Kombination mit KIM so richtig profitieren. Im folgenden Schaubild stellen wir Ihnen die Prozesse rund um das E-Rezept mit und ohne KIM gegenüber:

Prozess rund um das E-Rezept via KIM

Verordnung

Verordnung von Arzneimitteln durch ärztliche Person

Speichern des E-Rezepts in der TI

KIM-Versand

Generierung des E-Rezept Tokens als PDF-Anhang im Praxisverwaltungssystem

Versand Token via KIM von Arztpraxis an Pflegeeinrichtung

Arzneimittelabgabe

Versand Token via KIM von Pflegeeinrichtung an Apotheke

Abgabe von Arzneimittel durch Apotheke

Ggf. weitere KIM-Nutzung für Rücksprachebedarf

Vorteile auf einen Blick

  1. Ressourcenplanung
  2. Personalentlastung
  3. Schnelle Rückkoppelung
  4. Schnelle Medikationsanpassung

Und in der Praxis? Herr Zschau von der pro civitate Seniorenresidenzen GmbH in Großenhain berichtet im Kurzinterview vom Einsatz von KIM und E-Rezept.

Die KIM-Adresse

In der Regel erfolgt die Kommunikation mit KIM direkt über die Einrichtungen. Deshalb sind persönliche KIM-Postfächer nicht unbedingt nötig.

Beispiel für eine Einrichtungsadresse: Pflegedienst.XY@<wunschdomain>.kim.telematik
Beispiel für eine persönliche Adresse: Max.Mustermann@<anbieter>.kim.telematik

Wenn Sie als Einrichtung mehr als eine KIM-Adresse nutzen möchten, können Sie zusätzliche Funktionsadressen oder -postfächer kostenpflichtig anlegen. Auch können Sie einzelne Wohnbereiche oder Teams zusammen organisieren: Eine eigene KIM-Adresse kann für bestimmte Kommunikationsanlässe sinnvoll sein, wie beispielsweise für das Medikamentenmanagement.

Beispiel für Funktionsadressen:
Verordnung.HKP@<wunschdomain>.kim.telematik oder
Wohnbereich01.PflegeheimXY@<wunschdomain>.kim.telematik

Wie viele KIM-Adressen benötigt eine Pflegeeinrichtung?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viele Adressen Sie benötigen, besprechen Sie dies am besten mit Ihrem KIM-Anbieter.

Berücksichtigen Sie dabei Folgendes:

  • Beachten Sie bei der aktuellen TI-Finanzierungsvereinbarung die Höhe der TI-Pauschale.
  • IT-Infrastruktur: Wenn Sie gemeinsam ein IT-Netzwerk nutzen, können Sie dieselbe KIM-Adresse für mehrere Einrichtungen verwenden.
  • Organisationsstruktur: Manchmal ist es sinnvoll, zusätzliche Adressen einzurichten. Zum Beispiel für einzelne Wohnbereiche oder bestimmte Kommunikationsanlässe wie das Medikamentenmanagement.
  • Sie können die TI und KIM mit einer einzigen KIM-Adresse nutzen. Ob Sie weitere KIM-Adressen einsetzen möchten, damit bestimmte Abläufe einfacher werden, ist eine Entscheidung Ihrer Pflegeeinrichtung.

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